Willkommen im Amt Mittleres Nordfriesland

Kooperation für OGS-Organisation an Grundschulen angestrebt

Bredstedt. Der Schulverband Mittleres Nordfriesland will die künftige Organisation der OGS (Offene Ganztagsschule) an allen Grundschulen im Verbandsgebiet an einen externen Dienstleister vergeben. Einen entsprechenden Beschluss fasste das Gremium in seiner jüngsten Sitzung. Demnach wird die Amtsverwaltung beauftragt, eine entsprechende Ausschreibung mit Vergabe in die Wege zu leiten. 
Wegen des finanziellen Gesamtvolumens muss die Ausschreibung europaweit erfolgen. Entsprechend langwierig sei das Verfahren, sodass mit dem Start einer entsprechenden Dienstleistungs-Kooperation frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2022 zu rechnen sei, sagte die Leiterin AMNF-Finanzabteilung, Claudia Pastewka.

Aktuelle Problemstellungen 

Wie wichtig eine Neuaufstellung im Bereich der OGS sei, erläuterte die Schulleiterin der „3-B-Schule“, Renate Harrsen. Sie schilderte ihre Sicht auf die aktuellen Problemstellungen, Sorgen und Nöte in den Schulen. „Seit Beginn der OGS-Angebote ist der Bedarf beständig gestiegen. Immer mehr Eltern sind berufstätig und folglich auf die Betreuung in den Frühstunden, 7-8 Uhr, sowie den Nachmittagsstunden ab 12 Uhr teilweise bis 15 Uhr und darüber hinaus angewiesen“, erläuterte Harrsen. „Die OGS ist inzwischen ein Riesenbereich, den die Schulleitungen organisieren müssen. Vom Bildungsministerium erhalten wir dafür allerdings nur zwei Lehrerwochenstunden zur Verfügung.“ Mit einem solchen Kontingent sei weder die Planung machbar noch die Betreuung der beauftragten Honorarkräfte angemessen zu leisten.

Ständiger Wechsel der Bezugspersonen

Ein weiteres Problem sieht Schulleiterin Harrsen im häufigen Wechsel der Betreuungspersonen. So wechselten die Bezugspersonen der Kinder häufig mehrfach am Tag. An einen für die Mädchen und Jungen so nötigen Beziehungsaufbau sei nicht zu denken. Schwierig sei darüber hinaus die Mitarbeiter:innen-Suche. Renate Harrsen: „Wir haben große Probleme überhaupt Personal für die OGS zu finden, geschweige denn pädagogisches Personal. Es sind oft lebenserfahrene Personen, die ihre Sache gut machen, sich gern engagieren und etwas dazuverdienen. Doch in schwierigen Situationen mit den Kindern können sie vielfach nicht so agieren, wie es pädagogische Fachkräfte tun.

Fachpersonal dringend vonnöten

Wichtig sei es, so Harrsen, im OGS-Bereich Fachpersonal zu akquirieren, dies zu verwalten, für beständige Fortbildungen zu sorgen sowie im laufenden Arbeitsprozess in den individuellen Austausch zu gehen. Allein aus den Schulteams heraus, sei dies eigentlich nicht zu schaffen. 

Einstimmiger Beschluss

Nach bereits erfolgten Vorgesprächen im Haupt- und Finanzausschuss des Schulverbandes und der Debatte in der Verbandsversammlung fasste das Gremium den einstimmigen Beschluss, die OGS auf ein neues Fundament zu stellen. „Wir sind uns einig, dass in diesem Bereich gehandelt werden muss“, sagt Schulverbandsvorsteher Dr. Edgar Techow. Vor dem Hintergrund, dass die Bundesregierung offenbar bis zum Jahr 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder einführen wolle, habe er die Erwartung, dass die Träger der Schulen vom Bund auch dementsprechend finanziell ausgestattet werden, so Techow weiter.
 

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