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Bei Strom und Wärme komplett auf erneuerbare Energien umstellen

Bordelum. Die Gemeinde Bordelum plant als eine der ersten Kommunen in Deutschland ihre Energieversorgung zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umzustellen. In einem gerade gestarteten Pilotprojekt soll zunächst der Ortsteil Dörpum modernisiert werden. Das Neue an dem Projekt: Anders als viele andere Orte in Deutschland will sich Dörpum nicht nur rein bilanziell, sondern tatsächlich zu jedem Zeitpunkt des Jahres ausschließlich mit sauberer Energie aus Wind-, Solar- und Biogasanlagen versorgen. Dass dies möglich ist, möchte das Projekt beweisen.

Vollständige Selbstversorgung als Ziel

Die rund 500 Einwohner Dörpums erzeugen mit ihren Bürgerwindparks, Solar- und Biogasanlagen schon heute deutlich mehr Strom als sie verbrauchen. Dieser Überschuss wird bisher ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Zukünftig soll er so genutzt werden, dass sich der Ort zu jeder Zeit komplett selbst versorgen kann und nicht mehr auf die Energiezufuhr aus dem Netz angewiesen ist. Um das zu schaffen, wird an der Entwicklung von Energiespeichersystemen gearbeitet. Zudem sollen Planungen zur Sanierung von Gebäuden sowie zur Elektrifizierung von Verkehr und Wärmeversorgung vorangetrieben werden. Trotz der ambitionierten Ziele besteht die Absicht, die Energiepreise in Dörpum stabil zu halten.

Planung soll in zwölf Monaten abgeschlossen sein

Verantwortlich für das Projekt ist die Gesellschaft „ARGE ENERGIE Dörpum“, die von den Unternehmen „ALTEC ENERGIE Projektgesellschaft“ und „DWR eco“ (www.altec-energie.de; www.dwr-eco.com) beraten wird. Gemeinsam mit der Bordelumer Gemeindevertretung haben sie sich auf einen zwölfmonatigen Planungszeitraum geeinigt. In dieser Zeit sollen die für die Umstellung der Energieversorgung notwendigen Rahmenbedingen, infrastrukturelle Maßnahmen und mögliche Hindernisse erfasst und Lösungen gefunden werden. Die Planungen werden von der Investitionsbank Schleswig-Holstein gefördert.  Sie unterstützt mit 85 Prozent (60 Prozent stammen aus EU-Mitteln und 25 Prozent aus Landesmitteln) die Planungskosten in Höhe von etwa 115.000 Euro. „Für die zeitnahe, praktische Umsetzung des Projekts wollen wir auch Mittel über die AktivRegion Nordfriesland Nord einwerben“, erläutert Bordelums Bürgermeister Peter Reinhold Petersen. 

Leuchtturmprojekt als Blaupause für Energiewende

Das Projekt soll als Blaupause auch für andere Ortsteile der Gemeinde Bordelum dienen und wichtige Erkenntnisse für die Energiewende in ganz Deutschland generieren. Ideengeber und Initiator des Projektes ist die „Interessengemeinschaft Erneuerbare Energien Bordelum“. Dieser Gruppe gehören neben Bordelums Bürgermeister Peter Reinhold Petersen auch Harm Trulsen, Claus Gosch, Heinke Schröder, Ole Hering sowie Torge Wendt an. Vor rund drei Jahren entwickelten sie die Idee, unter Beteiligung von Einwohnern, Gemeindevertretung, Bürgerenergieparks und Unternehmen aus der Erneuerbare-Energien-Branche ein Leuchtturmprojekt zu realisieren.

Gemeinderat steht hinter der Idee

Peter Reinhold Petersen freut sich über die Fortschritte des Projekts: „Die Gemeinde Bordelum steht voll hinter der Energiewende. Unsere Einwohner haben in den letzten Jahren privat und beruflich großes Engagement für den Klimaschutz gezeigt, was man zum Beispiel an unseren Bürgerwindparks oder den privaten Solaranlagen sieht. Der nächste Schritt zur tatsächlichen Ökostromversorgung wird bei uns mit Freude erwartet", so Peter Reinhold Petersen.

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