Bredstedt. Auf reges Interesse stieß die Präsentation der umfassenden Standortanalyse des Schulverbands Mittleres Nordfriesland. Rund 60 Teilnehmende aus Elternschaft, Lehrkollegium und Politik waren dafür jüngst in die Pausenhalle der Grundschule in Bredstedt gekommen. Dort erläuterten Verbandsvorsteher Ralph Ettrich und Urs Walter vom Berliner Forschungs- und Architekturbüro „Baupiloten“ die Ergebnisse der Untersuchung. Sie biete einen Leitfaden für zukünftige Investitionen an allen Standorten. Im Blick der Analyse waren notwendige Sanierungsmaßnahmen wie auch die Weiterentwicklung der Schulen.
Detaillierte Schilderung der Ideen
Die empfohlenen Veränderungen reichen von recht leicht umzusetzenden Ideen, wie der Anschaffung neuer Funktionsmöbel über die Veränderung vom Raumsituationen durch das Öffnen von Wänden bis hin zu vorgeschlagenen Neu- und Anbauten, etwa an der Gemeinschaftsschule, die beim Platzangebot längst an ihre Grenzen gekommen ist. Standort für Standort präsentierte Urs Walter den Anwesenden Auszüge des Abschlussberichts, sodass ein detaillierter Eindruck von den unterschiedlichen Ideen und Visionen entstand.
„Wir haben die vielfältige Expertise der Beteiligten aufgenommen“, erläuterte der „Baupilot“. Insgesamt sei es dabei der Wunsch gewesen, in den Planungen die Rolle der Schulen als lebendige Orte des Lernens, der Begegnung und des kulturellen Austauschs weiter zu stärken. In zahlreichen Workshops waren die Schulgemeinschaften mit OGS-Teams, sozialpädagogischen Fachkräften, Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie kommunalen Vertreterinnen und Vertretern aktiv einbezogen worden.
„Freuen uns darauf, was hier entsteht“
„Dass Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Architekten im Austausch waren, finde ich großartig“, bestätigte Carmen Alsen, Schulleiterin der Gemeinschaftsschule in Bredstedt, den aus ihrer Sicht spannenden Ansatz der Baupiloten. „Es ist eine echte Chance, dass ohnehin notwendige Baumaßnahmen und erforderliche Maßnahmen für die Pädagogik gemeinsam gedacht wurden und weiter entwickelt werden. Wir freuen uns darauf, was hier entsteht.“ Auch Gesa Krause, Leiterin der Lüttschool Drelsdorf-Joldelund, war begeistert von den unterschiedlichen Beteiligungsformaten der Schulanalyse: „Es ist ein großes Geschenk, dass wir die Zeit bekommen haben, gemeinsam Schule neu zu denken.“
Wie geht es weiter?
Schulverbandsvorsteher Ralph Ettrich sieht nun seinen Verband und die kommunale Politik am Zuge. „Wir haben hier eine sehr gute Basis, um einen klaren Fahrplan zu entwickeln. Selbstverständlich können wir nicht alles sofort umsetzen. Doch ist es mein Ziel, dass wir Prioritäten setzen, mit welchen Schritten wir wann starten.“ Grundlage aller Entwicklungsgedanken sei es, notwendige Maßnahmen zur Sanierung und Modernisierung mit pädagogischem Mehrwert zu verbinden, so Ettrich weiter. Die Finanzierung sei eine große Herausforderung, die auch unter Mithilfe verschiedener Fördertöpfe realisiert werden solle. Diese zu finden, sei eine begleitende Aufgabe für die nächsten Jahre.
Gefördert wurde die Erstellung der Schulanalyse über die AktivRegion Nordfriesland Nord, die 50.000 Euro aus Mitteln des GAP-Strategieplans 2023 bis 2027 der Bundesrepublik Deutschland bereitstellte.