Bredstedt/Drelsdorf. Im Rahmen der landesweiten Aktion „Schaut hin! Gewalt kommt nicht in die Tüte“ war wie stets auch die Gleichstellungsbeauftragte des Amtes Mittleres Nordfriesland, Christine Friedrichsen, aktiv. Gemeinsam mit der Frauenberatungsstelle „Frauennotruf Nordfriesland“ hat sie diesmal an den drei Standorten der evangelischen Kindertagesstätte Drelsdorf sowie am ADS Kindergarten Westerstraße in Bredstedt Brötchentüten verteilt. Diese waren anlässlich des „Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen“ mit Informationen bedruckt, die unter anderem auf die Hilfetelefonnummer für Opfer von Gewalt hinweisen.
Gesponsert wurden die Tüten von der Bäckerei Hansen aus Hattstedt. Besonderen Dank richtet Christine Friedrichsen auch an Angelique Levsen (ADS Kiga) und Uta Wrigge (Kiga Drelsdorf) für die tolle Unterstützung und das große Interesse an der Aktion.
Hilfetelefon rund um die Uhr erreichbar
Ob Gewalt in der Partnerschaft, Mobbing, Stalking, Zwangsheirat, Vergewaltigung oder Menschenhandel – das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ berät zu allen Formen von Gewalt. Betroffene erhalten telefonisch unter 116 016 oder über die Online Beratung www.hilfetelefon.de kostenlose und anonyme Hilfe. Dies gilt rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, in 18 Sprachen Auch Personen aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen können sich dort Rat und Unterstützung holen.
Jede dritte Frau betroffen
„Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal im Laufe ihres Lebens von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen“, sagt Christine Friedrichsen. „Sich in derlei Situationen Hilfe zu holen, ist enorm wichtig. Deshalb bin ich für das niedrigschwellige Angebot des Hilfetelefons sehr dankbar.“
Laut aktuellen Zahlen wurden im Jahr 2024 in Deutschland 265.942 Menschen Opfer häuslicher Gewalt. Die Opfer sind mit mehr als 70 Prozent überwiegend weiblich. 308 Mädchen und Frauen wurden in der Bundesrepublik im letzten Jahr getötet. Für Schleswig-Holstein weist die Statistik für das vergangene Jahr 9.360 Opfer häuslicher Gewalt aus.
Aufklärung ist wichtig
Die Zahl der Gewaltdelikte sei leider weiterhin ansteigend, betont Christine Friedrichsen. Kampagnen gegen Gewalt blieben demnach ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Es sei wichtig, Aufmerksamkeit zu generieren, damit die Gesellschaft nicht wegsehe, so die Gleichstellungsbeauftragte.
