Bredstedt/Husum. Der Bundesweite Warntag findet in diesem Jahr am Donnerstag, 11. September, statt. An diesem Tag werden um 11 Uhr auch in Nordfriesland die Sirenen probeweise ertönen. Zudem werden weitere Warnkanäle erprobt, mit denen die Menschen in Deutschland vor Gefahren gewarnt werden. Zu diesen Kanälen zählen etwa Radio und Fernsehen, Warn- Apps wie NINA, Sirenen, Lautsprecherwagen, Infosysteme der Deutschen Bahn sowie der Mobilfunkdienst Cell Broadcast.
Hintergrund: Die Bevölkerung soll mit dem Thema vertraut gemacht und die eigenen Warnmittel und Alarmabläufe sollen technisch erprobt werden.
Der Kreis Nordfriesland erläutert die Abläufe wie folgt:
Die Sirenen im Kreisgebiet werden von der Leitstelle in Harrislee ausgelöst und erzeugen eine Minute lang einen auf- und abschwellenden Heulton. „Im Ernstfall wird die Bevölkerung auf diese Weise aufgefordert, auf Durchsagen im Radio und Fernsehen zu achten oder einen Blick in die Warn-App NINA zu werfen“, erklärt Boye Hach, Fachmann für Bevölkerungsschutz in der Kreisverwaltung. 45 Minuten nach der Warnung wird ein einminütiger Dauerton Entwarnung signalisieren.
Ein drittes mögliches Sirenensignal ist ein einminütiger, zweimal unterbrochener Heulton. Er dient zur Alarmierung der Feuerwehr und wird am Warntag nicht probeweise zu hören sein.
Einige nordfriesische Gemeinden haben ihre Sirenen nach Ende des Kalten Krieges behalten, andere haben Förderanträge für neue gestellt. Mehr als 40 wurden in den letzten Jahren bereits mit Förderung des Bundes installiert. Ein Landesprogramm bezuschusst mehr als 100 weitere, die noch hinzukommen. „Insgesamt gehen wir davon aus, dass es bald rund 300 Sirenen im Kreisgebiet geben wird. Dann kann im Ernstfall flächendeckend alarmiert werden“, berichtet Hach.
Sirenensignale können jedoch bei älteren Personen, Kindern und Geflüchteten aus Kriegsgebieten Angst oder belastende Erinnerungen auslösen. Der Kreis bittet alle Bürgerinnen und Bürger, Menschen in ihrer Umgebung, die davon betroffen sein könnten, zusätzlich auf den Warntag hinzuweisen. Unter www.bbk.bund.de/bundesweiter-warntag gibt es mehrsprachiges Informationsmaterial.
Boye Hach empfiehlt allen Besitzern eines Smartphones, die kostenlose App NINA zu installieren. Sie zeigt beispielsweise besondere Wetterlagen und Rauchentwicklungen bei Großbränden an. Die Seite www.bbk.bund.de/nina erläutert den Umgang mit der App.
Über den Mobilfunkstandard Cell-Broadcast werden am Warntag darüber hinaus viele Menschen einen sehr lauten Hinweis auf die Probewarnung direkt auf ihr Smartphone oder konventionelles Handy erhalten. Welche Endgeräte Cell-Broadcast-fähig sind und was man tun kann, um Meldungen auf diese Weise zu empfangen, steht auf www.bbk.bund.de/cellbroadcast.
„Im Ernstfall würden wir die Menschen in Nordfriesland zudem über die Internetseite www.nordfriesland.de, die Social Media-Auftritte des Kreises sowie gegebenenfalls gezielt mit Lautsprecherwagen über eine Gefahrensituation informieren“, ergänzt Boye Hach.