Susaanne Bahnsen / Bordelum

Wie sind Sie zur Kommunalpolitik gekommen?
Ich bin seit 2013 aktiv in der Gemeindevertretung Bordelum. Ich habe mich ganz unbefangen für die damalige Kommunalwahl aufstellen lassen und habe gleich einen hohen Zuspruch bei den Wahlen erfahren.
Was sind Ihre besonderen Interessengebiete?
In meiner ersten Wahlperiode hat mich das Thema Schließung des Schulstandortes Bordelum beschäftigt und begleitet mich immer noch. Durch den Einsatz von interessierten und engagierten Bürgern der Gemeinde Bordelum haben sich die Schulfreunde für die Erhaltung des Schulstandorts in unserer Kommune eingesetzt. Für die zukünftige Vernetzungsarbeit, für Ideen und Initiativen sowie für die aktive Gestaltung und Durchführung von Vorhaben mit allen Beteiligten der Gemeinde, ist der Verein „BordelumHus“ entstanden, was mich begeistert.
Im April 2018 hat die Gemeinde begonnen eine Gemeinwohlmatrix zu erstellen. Unter anderem habe ich Vorbereitungen für die Zusammenarbeit mit zwei weiteren Kommunen und den Ämtern getroffen und zahlreiche Workshops besucht. Die Ergebnisse, Erkenntnisse und die Selbsteinschätzung nach den Workshops wurden verschriftlicht. Im Zuge dieses Prozesses wurde viel gelernt, diskutiert und ausgetauscht. Ehrenamtliches politisches Engagement bedeutet für mich, sich für das Gemeinwohl einzusetzen - für Interessen, die über den eigenen Tellerrand hinausgehen.
Seit 2018 bin ich Vorsitzende des Finanzausschusses der Gemeinde. Für kommende Projekte in der Gemeinde ist es für mich sehr wichtig, was an zukünftiger Finanzierung eingeplant werden muss. Ich nehme auch immer an den Sitzungen des Bau- und Umweltausschusses sowie dem Bildungs- und Kulturausschuss teil. Die Arbeit im Finanzausschuss wird mit dem Kämmerer im Amt besprochen und abgestimmt.
Welches sind die schönen Seiten der Mitgestaltung?
Ehrenamtliche Kommunalpolitikerinnen haben die Chance zur Mitgestaltung und Mitbestimmung. Sie können etwas für die Bürgerinnen und Bürger tun, beispielsweise ihr „Sprachrohr“ oder „Kummerkasten“ sein.
Durch die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern und dadurch in der Gemeinde mitgestalten zu können, sich auch mit neuen Themen auseinanderzusetzen und diese voranzubringen, kann man sich auch persönlich weiterentwickeln.
Sollten sich Ihrer Meinung nach mehr Frauen in die Politik einbringen?
Kommunalpolitik betrifft die Menschen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld und prägt direkt ihre Lebensqualität: Kinderbetreuung, Energieversorgung, Naturräume, generationsübergreifendes Miteinander, Infrastruktur wie Ausbau der Radwege, Sport- und Freizeitmöglichkeiten, und vieles mehr vor Ort.
Um hier die Qualität politischer Entscheidungen zu sichern, ist es wichtig, dass verschiedene Sichtweisen zusammenkommen und miteinander ein produktives Ganzes bilden.
Was würden Sie sich von der politischen Landschaft wünschen?
Vor allem in der Kommunalpolitik fehlt der Nachwuchs, gerade junge Leute werden dringender gebraucht denn je.