Sabine Nahnsen / Vollstedt

Sabine Nahnsen, 37 Jahre, Mutter eines vierjährigen Sohnes, Steuerfachwirtin, ehrenamtlich für die Gemeinde tätig sowie im SV Enge-Sande, Hobby: Triathlon.
Wie sind Sie zur Kommunalpolitik gekommen?
Eher durch einen Zufall: Meine Nachbarn teilten mir im Frühjahr 2013 mit, dass die Wählergemeinschaft Vollstedt tagt und diese Versammlung viel wichtiger wäre als die Kommunalwahl. So bin ich aufgestellt worden und nach der Kommunalwahl direkt in der Gemeindevertretung gelandet.
Wo liegen Ihre besonderen Interessengebiete?
Ich liebe es Dinge zu organisieren und zu regeln.
Haben Sie Vorbilder oder einen "Leitspruch"?
Ein Vorbild in der Form, dass ich einer bestimmten Person nacheifere, habe ich nicht. Aber ich finde die Arbeit und auch das Leben von vielen Menschen in meinem Umkreis wirklich inspirierend. Diese Inspiration ist nicht jeden Tag greifbar und sie bestimmt nicht meinen Alltag. Aber wenn ich an diese Personen denke oder ihnen begegne, dann moti-viert mich das! Die sehr gute Freundin zum Beispiel, die Menschen im Hospiz auf Ihrem letzten Weg begleitet, den Biologen in der Nachbarschaft, der machbare Ideen zur Ökologie und Nachhaltigkeit unserer Gemeinde beisteuert, die junge Mutter, die super euphorisch eine neue Idee im Bereich erneuerbare Energien vorstellt oder auch mein Vorgän-ger, der mit seiner Ruhe und inneren Sicherheit jedes Thema zielorientiert angeht und mir immer mit Rat zur Seite steht.
Was sind die schönen Seiten der politischen Mitgestaltung?
Die Rückmeldung der Einwohner und die Umsetzung von Ideen!
Sollten sich Ihrer Meinung nach mehr Frauen in die Politik einbringen?
Grundsätzlich sollten sich meiner Meinung nach mehr Menschen ehrenamtlich einbringen. Dabei spielt das Geschlecht erstmal gar keine Rolle! Denn ohne ehrenamtliches Engagement verödet unsere Gemeinschaft. Ehrenamt bestimmt die kommunale Arbeit, Vereins-arbeit jeglicher Art, unsere freiwilligen Feuerwehren, und, und, und... Ohne Ehrenamt keine Feuerwehr, kein Dorffest, kein Sport in Gemeinschaft, kein Maibaumaufstellen, keine Biike. Also ohne Ehrenamt wäre es ziemlich langweilig!
Und ja, auch Frauen sollten sich ehrenamtlich engagieren, sehr gerne auch in der kommunalen Arbeit!
Was raten Sie interessierten Frauen, die in die Politik starten möchten, aber nicht so recht wissen, was dann auf sie zukommt?
Interessierte Bürger:innen besuchen am besten eine Gemeindevertretersitzung. Vielleicht nicht unbedingt eine, in der es um Finanzen geht ;-)
Auch Gespräche mit Gemeindevertreter:inne:n können hilfreich sein. Auch Schulungen zu dem Thema sind möglich (die sind auch für mich noch immer interessant). In erster Linie muss jede/r sich doch die Frage stellen, ob man Lust hat seine eigene Gemeinde mit zu gestalten und für welche Themen man sich interessiert - „learning bei doing“.
Jeder kann einen Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft in der Gemeinde leisten. Und wenn viele etwas dazu beitragen, dann wird`s auch einfacher für jeden einzelnen.
Würden Sie sich mit Blick auf die Politik wünschen?
Dass ein Tag 28 Stunden hat... ;-)