Bredstedt. Ab heute und bis zum 25. November, dem „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“, läuft die Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“. Bundesweit
beteiligen sich Menschen aus dem Partnernetzwerk des Hilfetelefons sowie aus Kultur, Politik und Gesellschaft. Die Kampagne nimmt das Thema Gewalt gegen Frauen in den Fokus und ermutigt Betroffene, sich Hilfe zu suchen und diese anzunehmen.
An der Aktion beteiligen sich beispielsweise auch die Gleichstellungsbeauftragten Christine Friedrichsen (Mittleres Nordfriesland), Sylke von Kamlah (Südtondern) und Andrea Dunker (Sylt). Sie wollen unter anderem dazu beitragen, die Hilfetelefonnummer 116 016 noch bekannter zu machen.
Jede dritte Frau betroffen
„Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal im Laufe ihres Lebens von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen“, sagt Christine Friedrichsen. „Sich in derlei Situationen Hilfe zu holen, ist enorm wichtig. Deshalb sind wir für das niedrigschwellige Angebot des Hilfetelefons sehr dankbar.“
Hilfetelefon rund um die Uhr erreichbar
Ob Gewalt in der Partnerschaft, Mobbing, Stalking, Zwangsheirat, Vergewaltigung oder Menschenhandel – das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ berät zu allen Formen von Gewalt. Betroffene erhalten telefonisch unter 116 016 oder über die Online-Beratung www.hilfetelefon.de kostenlose und anonyme Hilfe. Dies gilt rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, in 18 Sprachen Auch Personen aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen können sich dort Rat und Unterstützung holen.
Aufklärung ist wichtig
Kampagnen gegen Gewalt bleiben ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit, betonen die Gleichstellungsbeauftragten. Es sei wichtig, Aufmerksamkeit zu generieren, damit die Gesellschaft nicht wegsehe. Dennoch stiegen die Zahlen bei Gewaltdelikten an. Die Hoffnung sei, dass dies auch daran liege, dass sich immer mehr Frauen trauten, Vorfälle zur Anzeige zu bringen.
Konkrete Hilfestellungen
Die Gleichstellungsbeauftragten versuchen ganz konkrete Hilfestellungen zu geben, etwa, indem sie Sicherheitstrainings für Frauen organisieren. Auch Kommunen könnten etwas tun, betont Andrea Dunker. „Beispielsweise ließen sich unsichere Orte identifizieren. Etwa dunkle Wege die von Parkplätzen herunterführen, Unterführungen an Bahnhöfen, schlecht beleuchtete Gassen. Hier könnte die Politik handeln und Geld freimachen, um die Lichtsituation im öffentlichen Raum zu verbessern.“
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Der 25. November setzt jedes Jahr ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. In Deutschland und weltweit werden, Veranstaltungen organisiert und Informationsmaterial verteilt, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Zahlreiche Kommunen, Initiativen und Frauenhäuser beteiligen sich an Aktionen, die auf die hohe Dunkelziffer und Hilfsmöglichkeiten hinweisen.
Vom 25. November bis 10. Dezember starten zudem die „Orange days“ . Sie sind Teil der weltweiten Kampagne „16 Days of Activism“ der United Nations (UN). Dieser Zeitraum verbindet den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen mit dem Internationalen Tag der Menschenrechte. Hier gibt es weitere Aktionen zur Prävention und zum Schutz vor Gewalt. Ziel ist es, das Thema dauerhaft ins gesellschaftliche Bewusstsein zu bringen und politische Veränderungen anzustoßen.
