Willkommen im Amt Mittleres Nordfriesland

Eine bereichernde Aufgabe: Engagement im Hospizdienst

Lütjenholm. Ein erfülltes Leben führen, wer möchte das nicht? Für jede und jeden bedeutet dieses „erfüllt Sein“ möglicherweise etwas Anderes, doch das Streben danach eint gewiss viele Nordfriesinnen und Nordfriesen. Gefragt nach ihrem Weg in ein erfülltes Leben, berichtet Christiane Rugullis neben Familie und Beruf auch von ihrem ehrenamtlichen Engagement: „Mich für Mitmenschen einzusetzen, Hilfe und Unterstützung dort zu geben, wo sie nötig ist, bereichert mein Leben ungemein.“

So wundert es nicht, dass die Lütjenholmerin sich in gleich mehreren Bereichen engagiert. Sei es gemeinsam mit der Familie für Projekte innerhalb der Heimatgemeinde oder auch in der Flüchtlingshilfe. Als es etwa galt, in Bredstedt eine große Unterkunft herzurichten, waren Christiane, Tochter Paula und ihr Mann Matthias sogleich zur Stelle.

Herzensprojekt für Christiane Rugullis

Ein ganz besonderes Herzensprojekt ist für Christiane Rugullis ihr Engagement für das Wilhelminen-Hospiz in Niebüll. Durch den Tod ihres Vaters, der seine letzte Lebenszeit dort verbringen durfte, ist die Ehrenamtlerin in Kontakt mit der Einrichtung gekommen. „Zu sehen, dass meinem Vater dort nach langen Krankenhausaufenthalten seine Würde und Selbstbestimmtheit zurückgegeben wurden, war insbesondere für ihn, aber auch für mich ein sehr wertvolles Erlebnis.“

Einige Zeit später sei dann der Wunsch entstanden, sich in die Hospizarbeit einzubringen. Bei einem Erstgespräch mit Heike Matthiesen, die als Koordinatorin im ambulanten Hospizdienst arbeitet, fand Christiane Rugullis den Weg in ihr heutiges Engagement.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Es gibt rund um das Hospiz vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Freiwillige. Sie reichen von administrativen Tätigkeiten über praktische Hilfen rund um Küche, Gebäude und Garten bis hin zu Sterbebegleitung und Trauerarbeit im ambulanten Hospizdienst. „Die ehrenamtliche Mitarbeit ist für das Wilhelminen-Hospiz eine unersetzliche und tragende Säule“, erläutert Heike Matthiesen.

Jährlich absolvieren zehn bis zwölf interessierte Frauen und Männer etwa ein dreiviertel Jahr lang einen Vorbereitungskursus mit regelmäßigen Treffen. „Die Teilnehmenden stellen sich beispielsweise dem eigenen Umgang mit Emotionen, blicken auf ihre persönliche Lebenssituation sowie ihre Gefühle in Bezug auf Tod und Trauer“, sagt Heike Matthiesen. „Wir schauen auf die individuellen Fähigkeiten und stärken diese.“

„Ich stehe an Deiner Seite“

Eine Herausforderung für Teilnehmende sei es, Dinge einfach mal stehen zu lassen. Heike Matthiesen: „Wir sind ja oft im gut gemeinten Sinne sehr lösungsorientiert, das ist aber kontraproduktiv.“ Es sei vielmehr bedeutsam, sein eigenes Ego mit dem Wunsch zu helfen zurückzunehmen und dem Menschen, den man begleite, zu signalisieren: „Ich stehe an Deiner Seite und bin für Dich da. Du sagst wie das Tempo ist und wohin es geht. Ich stütze dich, wenn du es möchtest. Und wenn du mich nicht brauchst, sagst du es auch.“

Selbstbestimmt zu sein, mit seinen Wünschen gesehen und respektiert zu werden und auch eigene Entscheidungen zu treffen, dies sei für schwersterkrankte Menschen enorm bedeutsam, weiß Christiane Rugullis aus eigener Erfahrung. „Der Vorbereitungskursus ist auch mit Blick darauf sehr hilfreich. Sämtliche Fragestellungen und mögliche Unsicherheiten aller Teilnehmenden wurden ausführlich besprochen und bei Bedarf aufgelöst.“  
Auch im sich anschließenden Engagement sind die ehrenamtlich Tätigen nicht auf sich allein gestellt. In regelmäßigen Gesprächen mit den Koordinatorinnen des Hospizes werden Erlebnisse reflektiert sowie aufkommende Fragen beantwortet.

„Mir persönlich gibt die Arbeit wahnsinnig viel“, sagt Christiane Rugullis. „Selbstverständlich sind da schwermütige Momente, doch gleichzeitig gibt es im Miteinander viel Fröhlichkeit und große Dankbarkeit auf beiden Seiten.“

Weiterführende Informationen

Wer sich selbst gern engagieren möchte oder mehr über die Hospizarbeit erfahren möchte, wird online fündig. Beispielsweise in Niebüll unter www.wilhelminen-hospiz.de oder etwa in Husum beim dortigen ambulanten Hospizdienst www.hospizdienst-husum.de.

 

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