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Auszeichnung: Bohmstedter "Haaks" ist "Wald des Jahres"

Bohmstedt. Am landesweiten „Tag des Waldes“ (27.03.) wurde der Forstgenossenschaft Bohmstedt eine besondere Ehre zuteil. Ihr genossenschaftlich betriebener Forst „Haaks“ wurde zum „Wald des Jahres“ gekürt. Dr. Christel Happach-Kasan, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Landesverband Schleswig-Holstein, übernahm die Preisübergabe im Rahmen einer Feierstunde auf dem Gelände des Gasthofs Waldheim.

Ökologisches Gleichgewicht bewahren

Happach-Kasan und der SDW-Kreisverbandsvorsitzende Hans-Jürgen Mewes erläuterten, wie wertvoll die Arbeit der Bohmstedter Forstgenossenschaft sei. Nachhaltige Bewirtschaftung und konsequente Pflege seien unverzichtbar, um Waldbestände zu sichern und damit das ökologische Gleichgewicht zu bewahren.

Bohmstedts Bürgermeister Ralf Kille sagte, „Wir sind als Gemeinde stolz, einen solchen Wald zu haben“. Für die Bomstedter sei „Haaks“ beliebtes Naherholungsgebiet und beispielsweise auch der Ort, an dem zu Weihnachten ein schöner Baum erworben werde. In Richtung des Vorsitzenden der Forstgenossenschaft, Bernhard Petersen, betonte der Bürgermeister: „Hut ab vor der Leistung der Forstgenossen. Bohmstedt ist froh, euch zu haben.“

Dank des Kreises Nordfriesland

Kreispräsident Manfred Ueckermann berichtete in seinem Grußwort von einem „wachsenden Bewusstsein“ in der Gesellschaft für den Wert von Naturräumen, deren Bedeutung etwa fürs weltweite Klima enorm sei. „Dass es Menschen wie hier in Bohmstedt gibt, die sich mit Herzblut einsetzen, ist essenziell für den Erhalt der Wälder.“ Es sei mehr als deutlich, dass es den Wäldern in Deutschland vielfach nicht gut gehe. Unter anderem der Klimawandel mache ihnen zu schaffen. Umso bedeutsamer, so Ueckermann, sei das Engagement vor Ort, für das er sich im Namen des Kreises Nordfriesland bedanke.

In unsicheren Zeiten ein Ort des Friedens

Dr. Bernd Meyer, Amtsdirektor im Mittleren Nordfriesland, wandte sich ebenfalls mit einem Grußwort an die Gäste. Er benannte darin die emotionale Bedeutung der grünen Oase Wald, gerade in einer Zeit, in der viele Menschen ratlos und verunsichert seien, wenn sie auf die Entwicklungen in der Welt blickten: „Ein russischer Präsident kam vor einigen Wochen auf die für mich noch immer unfassbare Idee, sein Nachbarland zu überfallen. Hunderttausende von Menschen befinden sich auf der Flucht, Tausende sind gestorben.“ Dann komme dem Wald, neben alledem, was biologisch wichtig sei, eine weitere Rolle zu, so der Amtsdirektor. „Meiner Überzeugung nach nehmen ganz viele Menschen den Wald als einen Ort des Friedens, der Zuversicht und der Ruhe wahr. Vor dem Hintergrund hat es nochmal eine ganz besondere Bedeutung bekommen, dass es Menschen wie Sie hier in Bohmstedt gibt, die viel Einsatz dafür aufwenden, diese Orte des Friedens zu bewahren und zu pflegen. Dafür ganz herzlichen Dank.“

Stürme als große Herausforderung

Bernhard Petersen, Vorsitzender der Forstgenossenschaft Bohmstedt, und ihr Aufsichtsratsvorsitzender Frerk Jensen blickten zurück auf die inzwischen mehr als 125-jährige Geschichte der Genossenschaft. Sie berichteten unter anderem von den Aufforstungen nach den beiden schweren Stürmen „Christian“ und „Xaver“ im Jahr 2013. Für die 16 Familien, in deren Besitz der 100 Hektar große Forst liegt, sei dies eine große Herausforderung gewesen, die bis heute andauere.
Beim anschließenden Rundgang mit Revierförster Walter Rahtkens waren die von Sturmschäden besonders betroffenen Bereiche des Bauernwalds noch deutlich zu erkennen. Zu sehen war aber auch, wie weit die Aufforstung - auch dank staatlicher Hilfen - bereits vorangeschritten ist.

Hintergrund der Auszeichnung

In Schleswig-Holstein sind elf Prozent der Landesfläche mit Wäldern bedeckt. Sie haben vielfältige Funktionen für Mensch und Umwelt. Eine ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Waldbewirtschaftung soll diese Funktion erhalten und sicherstellen. Am „Tag des Waldes“ zeichnet die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Landesverband alljährlich Besitzer kleiner Privatwald- /Gemeindeflächen aus, die mit der Bewirtschaftung ihres Waldes beispielhaft die Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllen.

Der „Internationale Tag des Waldes“ besteht seit den 1970er Jahren. Er wurde durch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als Reaktion auf die weltweite Waldvernichtung ins Leben gerufen.  Stets zu Frühlingsbeginn soll der Tag an die Bedeutung der Waldbestände und ihrer Erhaltung erinnern.

 

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